Die Chronik der Kompanie Bahnhof

- von Karl - Ernst Schulz -

 

Auf seiner Generalversammlung am 03. Mai 1954 beschloß das Diepholzer Schützenkorps eine Aufteilung in vier Kompanien vorzunehmen.

Hoheitsgebiete von der Wellestraße über den Bahnhof, die Schloßwiesen bis zum Lüdersbusch wurden festgelegt. Schützen aus den oben genannten Straßen und Gebieten trafen sich am 14. Mai 1954 zur Gründungsversammlung. Es ging vorrangig um den Namen der Kompanie. Vorgeschlagen wurde unter anderem auch der Name "Schloßkompanie". Die Versammlung fand im Bahnhofshotel statt und somit wurde das Gasthaus Pate und Namensgeber.

In der Gründungsversammlung wurde auch der erste Kompanievorstand gewählt: erster Kompanie führer wurde Walter Feischner, sein Stellvertreter Hugo Darmeyer und Kompaniefeldwebel Fritz zur Mühlen. Der damalige amtierende Kommandeur Dr. Ernst Schröder, der das Schützenkorps von 1950 bis 1956 führte, wurde ebenfalls Mitglied der Kompanie Bahnhof.

Nach Protokollberichten waren die Gründerjahre von Aufbruch und Aufschwung geprägt. In den ersten zehn Jahren sind junge Leute eingetreten, die jetzt noch gute zweistellige Zahlen ausmachen. Damals waren sie die Stützen der Kompanie oder im Kommando und hatten Posten, die über zwei Jahrzehnte hinaus liefen.

Rudolf Dövener errang 1956 die erste Königswürde der Kompanie Bahnhof. Dass seine Kompanie während seiner Regierungszeit ohne Fahne dastand, konnte er so nicht hinnehmen. Majestät spendete großzügig, viele machten mit und so konnte zum Schützenfest 1957 die Fahne der Kompanie Bahnhof geweiht werden.

Nach achtjähriger erfolgreicher Arbeit übergab Walter Feischner sein Amt an Karl F. Lehnkering, der wenige Wochen zuvor auch zum stellvertretenden Kommandeur gewählt wurde. Zu seiner großen Freude wurde der Bahnhof auch noch kurze Zeit später durch Fritz zur Mühlen Königskompanie, sodass man aus dem Feiern gar nicht heraus kam.

Als 1964 Heinz Thies, als damaliger Kommandeur, die Königswürde im Schützenkorps antrat, stand Lehnkering sogar an der Spitze des Vereins. Sieben Jahre lang leistete er Aufbauarbeit in Kompanie wie auch im Kommando, z.B. die Überarbeitung der Satzung im Schützenkorps, um nur einen Punkt zu nennen.

In der Niederschrift der Frühjahrsversammlung ’69 liest der Chronist, daß Erhard Stolte in offener Abstimmung einstimmig zum Kompanieführer gewählt wurde. In den kommenden Jahren sind Aufzeichnungen der Kompanie Bahnhof nur so von kreativen Aktivitäten beschrieben und viele Veranstaltungen gelten heute als Tradition. Zu der Zeit wurde auch die größte Mitgliederzahl erreicht, mit der man auch im Schießsport immer in der ersten Reihe saß. So wurde zum Beispiel der General-Gerge-Pokal endgültig errungen. Die Mitgliederliste zeigte starke Beteiligung und so dynamisch wie lustig verliefen die Kompanieabende. In seiner zwanzigjährigen Amtszeit als Kompanieführer betreute E. Stolte in der Kompanie Bahnhof vier Majestäten.

Der Paukenschlag begann 1971 mit Hans Schröder und Sohn Rolf als Jugendkönig. Im Jahr darauf errang Walter Schröder die Königswürde. Es waren wohl die Jahre der Hochform, denn in den Niederschriften liest man nur positive Anmerkungen. Nach zwanzig Jahren wurde die Fahne repariert, was ausschließlich durch Spenden der Kompaniemitglieder ermöglicht wurde.

In der Frühjahrsversammlung 1979 regte der Kompanieführer an, der Bahnhof könnte mal wieder Königskompanie werden. Eine Anregung, die dann auch tatsächlich als Erfolg unter dem Jubel der Kompaniemitglieder

als SM Erhard I. Stolte freudig auslief.

Die dritte große Majestät, die Stolte in seiner Amtszeit betreute, war der langjährig als Kompanie Feldwebel aktive Friedrich Karl Meyer. Ein freudiges Ereignis in der Kompanie, welches nur leider nicht lange dauern sollte. Durch einen plötzlichen, unerwarteten Tod verließ uns unsere Majestät.

Trauer und Bestürzung herrschten eine zeitlang vor, auch Stillstand, mit viel Rücksichtnahme in der Kompanie.

Karl-Gerd Waldemair sollte 1988 die letzte Majestät sein, die Kompanieführer Stolte in seiner Amtszeit unterstützte. Der ein Jahr zuvor zum stellvertretender Kommandeur gewählte Waldemair steht bis heute an der Spitze des Schützenkorps.

Im Herbst 1990 übernimmt Klaus Dieter Wolffgang das Amt des Kompanieführers. Erhard Stolte tritt als dienstältester Kompanieführer nach knapp 22 Jahren zurück und wird in der Versammlung mit stehenden Ovationen verabschiedet und zum Ehrenkompanieführer ernannt.

In der siebenjährigen Amtszeit des "KDW" fielen zwei Königswürden in die Kompanie Bahnhof. Die Erste war 1991 Wilfried Sommer, der sich auch zuvor in diversen Posten bewährt hatte. Nach der Regentschaft seiner Tochter Daniela als Jung-Schützenkönigin ein Jahr zuvor, meinte er, sich auch einmal so eine Kette umhängen zu müssen. Das brachte wiederum Sohn Dirk ein Jahr später auf den Geschmack, so daß innerhalb von drei Jahren alle Königstitel des Schützenkorps in der Familie Sommer vertreten waren.

Aber dann kam der Knaller: das Jahr 1995 wird wohl als einmalig in die Analen des Schützenkorps eingehen. Die Familie Soetaert holte sich die Königstitel nicht hintereinander, sondern gleich alle auf einmal. Jung-Schützenkönigin wurde Katharina I., Jugendkönig Michael I. und große Majestät Carlos I.. Die Stimmung in der Kompanie war aufgrund dieses Ereignisses immer bestens eingestellt, wenn auch die Arbeit gleich dreifach gemacht werden mußte.

Die Restauration der Kompaniefahne wurde denn auch, wieder nach zwanzig Jahren, im gleichen Jahre in Angriff genommen. Dank einer Spendenaktion innerhalb der Kompanie konnte die Sache jedoch schnell angegangen werden; man brachte soviel Mittel auf, daß die Fahnengruppe komplett mit allen Accessoires neu ausgestattet werden konnte. So konnte zum Schützenausmarsch 1996 die alte/neue Fahne im vollen Glanz präsentiert werden.

Nach kurzer, aber intensiver Zeit trat Kompanieführer Klaus-Dieter Wolffgang im Frühjahr 1997 von seinem Amt zurück. "KDW" hatte im Kompanievorstand in einigen Positionen gute Dienste geleistet und war dabei 18 Jahre im Einsatz zum Wohle des Bahnhofs!

Jetzt steht an der Spitze der Kompanie Bahnhof eine junge, dynamische Führung, die aber auf den Rat und Tat der Altgedienten nicht verzichtet.

Die Fahnengruppe ist ein "zackiger Haufen", die haben sich gesucht und gefunden.

Spieß ist der erfahrene Ernst Klatte: über 25 Jahre Schütze, zwei Jahrzehnte Fahnenträger oder Begleiter. Eine ruhige und positive Ausstrahlung, genau so zeichnet sich die "Mutter der Kompanie" aus. Schriftführer Andreas Berg weiß, wie man Niederschriften übersichtlich und mitteilend auf den Bogen bringt, ohne dabei zu vergessen, auch auf den Punkt zu kommen.

Stellvertretender Kompanieführer Andreas Hoffmann ist eine sehr gute Bereicherung für den Vorstand. Durch seine Ausstrahlung hat er sich bei Jung und Alt bereits nach kurzem Mitgliedsdasein Vertrauen und Zuhörer geschaffen.

Edmut "Ede" Rieß als Kompanieführer an der Spitze im Bahnhof, hat einige Jahre als Festausschuß, vor allem aber als Spieß erfolgreiche Arbeit geleistet und wird als Chef voll anerkannt. Gerade mit seiner Art kommt wieder frischer Wind in die alten Knochen des Bahnhofs.

Was zieht man aus der Quintessenz der vergangenen Jahre? Die Kompanie Bahnhof hat sich im Schützenkorps und nach Außen immer gut präsentiert. Die jetzt amtierenden aktiven Vorstandsmitglieder werden nicht nur die Fahne hochhalten, sondern die Tradition weiter pflegen und versuchen, sich am Fortschritt und Aufbau des Schützenkorps Diepholz e.V. zu beteiligen.

 

Die Chronik wird selbstverständlich weiter geschrieben

Noch


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bis zum nächsten Schützenfest

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